Wie bei jeder Marketing-Aktivität können auch im Influencer-Marketing Fehler passieren. Was die häufigsten Fehler sind, und wie man sie vermeiden kann, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
1. Kleines Budget, kleine Wirkung
Influencer-Marketing ist zwar verhältnissmässig eine eher günstige Werbeform aber günstig und gratis ist auch hier nicht das Gleiche. Kleine Budgets (bis CHF 10'000.-) erzielen meist nur eine kleine Wirkung. Denn die Grundkosten für Konzeption, Strategie, Verträge und Co. ist gleich gross, egal ob ein Influencer einen Post macht oder 100 Influencer 100 Posts.
Um ein Gefühl für die Wirkung zu erhalten, stellt man sich einen Beitrag am besten wie ein Plakat vor. Ein kleiner Influencer mit 5'000 Follower entspricht dabei einer Plakatstelle in Dietlikon. Die ganz grossen Influencer mit einer Million Follower entsprechen dem Mega-Poster im Zürcher Hauptbahnhof.
Wenn ich nun wissen möchte, wie viele Beiträge und wie viel Budget ich brauche, damit meine Kampagne wahrgenommen wird, dann hilft dieses Gedankenexperiment.
Sehr spannend wird es hingegen bei sehr kleinen, homogenen Zielgruppen und entsprechenden Nischenprodukten. Dort kann ich mit 2-3 guten Beiträgen am richtigen Ort auch mit kleinem Budget viel bewegen.
2. Keine Ziele setzen
Wie bei jeder Kampagne müssen auch bei einer Influencer-Kampagne zu Beginn KPI’s definiert werden. Geschieht dies nicht, kann am Ende nicht festgestellt werden, wie die Kampagne gewirkt hat oder ob sie überhaupt gewirkt hat. Für den Erfolg einer Kampagne ist es essentiell im Voraus klare Ziele zu setzen.
3. Die falschen Influencer für die falsche Kampagne
Die meisten Fehler geschehen bereits bei der Auswahl der passenden Influencer. Einige Kampagnenverantwortliche wählen nur Influencer mit einer grossen Reichweite aus. Jedoch sind aber andere Faktoren, wie das der Influencer zum Produkt und zum Unternehmen passt oder die Länderverteilung der Community, genauso (wenn nicht sogar) wichtiger, als die Reichweite.
4. Von den Influencern Illegales erwarten
Ein grosser Fehler, welcher auch rechtliche Folgen haben kann, ist von den Influencern Illegales zu erwarten. Dies kommt vor allem im Bereich der Werbekennzeichnung vor. Da einige Unternehmen den negativen Effekt der Werbung umgehen wollen, geben sie den Influencern vor den Post nicht als Werbung zu kennzeichnen, obwohl es sich eindeutig um Werbung handelt. Das verstösst in der Schweiz gegen Grundsätze der Lauterkeitskommission (Schleichwerbung). Wann, was als Werbung gilt und wie man dies in der Schweiz korrekt kennzeichnet, erfährst du hier.
5. Massenemails
Massenmails mit dem gleichen Text kommen bei niemandem gut an, da sind Influencer keine Ausnahme. Die Influencer schätzen eine persönliche und auf sie abgestimmte Kontaktaufnahme sehr. Viele Influencer haben auch ein Interesse an einer längerfristigen Kooperation und legen Wert auf eine persönliche Beziehung zu ihrer Ansprechperson.
6. Kreative Freiheit unterbinden
Es ist sehr wichtig, dass man den Influencern ihre kreative Freiheit lässt. Viele Unternehmen machen den Fehler, den Influencern viel zu detaillierte Vorgaben zu geben. Dabei will man ja mit Influencern zusammenarbeiten, weil sie für ihre Community glaubwürdigen Content erstellen. Die Influencer wissen meist selber am besten, was bei ihrer Community ankommt und wie sie ein Produkt resp. eine Dienstleistung in ihrem Stil verpacken können, sodass der Content in den Feed passt. An dieser Stelle soll jedoch angemerkt werden, dass formale Vorgaben, wie beispielsweise Hashtags und @-Mentions keinerlei Einschränkung bedeuten.
7. Barterdeals (Seedings)
Barterdeals sind im Influencer-Marketing gang und gäbe. Dennoch sind sie in Bezug auf die meisten Unternehmesziele keine kluge Wahl. Denn sendet man einem Influencer ein Produkt einfach zu, hat man als Unternehmen keine Kontrolle darüber wie er es postet, was er postet oder ob er überhaupt etwas postet. Man kann keine Briefings vorgeben und bekommt am Ende keine Insights und kann somit auch nicht überprüfen, ob die Ziele erreicht wurden.
Wichtig: Eine feste Kooperation mit einem Influencer, bei dem der Produktwert an die Gage angerechnet wird oder bei längerfristigen Kooperationen und hochpreisigen Produkten ganz ersetzt ist damit nicht gemeint. Dennoch braucht es viel gegenseitiges Vertrauen bei einer solchen Zusammenarbeit, das das Produkt oder die Dienstleistung bereits im Voraus bezogen wird und man im Notfall wenig machen kann, wenn danach nicht der gewünschte Output kommt.
8. Keine Würdigung der Arbeit
Viele Influencer haben sich ihren Online-Auftritt und ihre Community über Jahre selbst aufgebaut. Sie sind meist selbständig oder machen die ganze Influencer-Arbeit neben einer Vollzeitstelle. Ein guter Influencer-Beitrag ist nicht nur ein schnell geschossenes Bild in einer freien Minute. Dahinter stecken Planung, Vorbereitung und viel Zeit, um das perfekte Bild zu machen. Die Arbeit, die die Influencer machen, sollte dementsprechend vom Auftragsgeber gewürdigt werden.
9. Unmögliches erwarten Dies betrifft vor allem die sogenannten viralen Videos. Ein virales Video kann nicht geplant werden und kann auch nicht bei einem Influencer eingefordert werden. Ob ein Video viral geht entscheidet allein der Zufall.
10. Keine klaren Abmachungen
Zwischen dem Unternehmen/Agentur und dem Influencer sollten klare Verhältnisse herrschen. Dies kann mithilfe von Verträgen, Briefings und/oder Auftragsbestätigungen gelöst werden. Darin sollten Punkte wie Gage, Timings, Exklusivität, Contentformat etc. aufgeführt und geregelt sein. Wichtig ist, dass klar definiert wird, was von beiden Seiten erwartet wird, um Missverständnis zu vermeiden.
Falls du eine Influencer-Kampagne ins Auge fasst und keine Fehler begehen willst, melde dich bei uns. Wir übernehmen deine Influencer-Kampagne von der Konzeption bis zum Reporting.
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