Das nun auch Roboter in der Welt von Instagram mitmischen, haben wohl noch nicht alle gewusst.
Doch die „käuflichen Roboter“ spielen bei einigen Profilen bereits jetzt eine grosse Rolle. Anstatt Likes und Follower auf ehrliche Art und Weise zu generieren, kaufen sich die Inhaber*innen der Profile mit Hilfe von Insta Bots zusätzliche Follower und und auch zusätzliches Engagement. Doch wenn man weiss wie, kann man schnell erkennen, wer Insta Bots nutzt.
Insta-Bots = Artificial Influencer?
Insta Bots sind nicht das gleiche wie Artificial Influencer. Artificial Influencer sind Profile, auf denen menschenähnliche Roboter zu sehen sind, welche Produkte empfehlen und einen eigenen Lifestyle führen. Die Idee klingt absurd, kommt aber an. Der derzeit bekannteste Account einer Artificial Influencerin ist der von Miquela @Lilmiquela und zählt Stand heute (Februar 2021) rund 2.9 Millionen Follower.
Was genau sind Insta-Bots?
Doch zurück zu den Insta Bots. Dass nicht alles, was auf Instagram gepostet wird der Realität entspricht, wissen wir mittlerweile alle. Jedoch gibt es Profile, welche lediglich mit Hilfe von Insta Bots ihre Likes und Follower generieren. Somit erkaufen sie sich den Status, für den andere arbeiten.
· Sind die Insta Bots tatsächlich so effizient?
· Haben die Insta Bots Profile den gleichen Stellenwert wie natürlich aufgebaute Profile?
· Kann man mit Insta Bots Influencer/in werden?
· Und; Sind die Instagram Roboter eigentlich legal?
Diese und weitere Fragen werden im folgenden Artikel beantwortet.
Wie effizient sind die Insta Bots?
Theoretisch sind Insta Bots sehr effizient. Es gibt Bots, die jede Sekunde einen neuen Follower bringen. Sie generieren innert weniger Minuten tausende von Likes. Wenn man schnell viele Follower oder Likes braucht, leisten die Roboter volle Arbeit. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Richtig, denn weder die Nutzer*innen noch Instagram haben ein Interesse an gekauften Followern, oder falschem Engagement. Man sollte jedoch beachten, dass Insta-Bots von Instagram abgestraft werden und man eine Sperrung des eigenen Profils in Kauf nehmen muss.
Es gibt viele Instagram Nutzer*innen, die ein Instagram Profil nach der Anzahl Follower beurteilen und durch diese Kennzahl entscheiden, ob sie dem Account folgen oder nicht, respektive ein Produkt kaufen oder nicht. In der Psychologie nennt man dies den „Halo-Effekt“. Dabei handelt es sich um eine kognitive Verzerrung, bei der Menschen sich von einem (falschen) ersten Eindruck übermässig beeinflussen lassen. Da im ersten Moment zu wenige Informationen vorliegen, um sich ein verlässliches Urteil bilden zu können, schliesst man von bekannten Eigenschaften (in unserem Beispiel: hat viele Follower) auf unbekannte Eigenschaften (Der Content muss also sehr gut sein). In der Regel läuft dieser Prozess der Ab- und Einschätzung vollkommen unbewusst ab.
Die Anzahl der Follower ist immer ein Gradmesser des Erfolgs. Das wissen Influencer*Innen genau so gut wie Unternehmen. Daher versuchen angehende Influencer und Jungunternehmen des Öfteren ihr Instagram-Profil mit den Insta Bots aufzuwerten. Ein oder Eine Influencerin wirkt gleich interessanter mit mehr Follower, da sich ja so viele Menschen für die Person zu interessieren scheinen. Und Firmen wirken erfolgreicher, da eine grosse Anzahl von Followern für die Social Media Nutzer*innen bedeutet, dass die Firma ein gutes Produkt oder eine gute Dienstleistung anbietet (bzw. bekannt / renommiert ist).
Kann man mit Hilfe von Insta Bots Influencer*in werden?
Es heisst zwar Zahlen lügen nicht, hier tun sie aber genau das. Die Idee von Instagram ist es andere Leute durch den geposteten Inhalt dazu zu animieren einem zu folgen. Für falsche Follower zu zahlen ist nicht die Idee von Instagram. Man kann bei Instagram zwar zahlbare Ads schalten, wodurch man auch mehr Follower erhält, dabei handelt es sich jedoch um echte Personen und nicht um Accounts ohne Besitzer.
Firmen, die mit Influencer*innen kooperieren wollen, oder Agenturen wie wir, die eine eigene Datenbank pflegen (bist du Influencer? Dann registriere dich hier für unsere Datenbank ;)) kontrollieren genau mit wem sie zusammenarbeiten.
Mit Hilfe von Drittanbieter-Tools kann man sehen, wenn ein Instagram Profil von einem auf den anderen Tag 2'000 Follower mehr hat. Dies muss nicht immer das Resultat von Bots sein. Wenn der Influencer beispielsweise in einem anderen Kanal gefeatured wird oder durch eine neue Kooperation in der Presse aufgegriffen wird, können dies durchaus echte Follower sein, die aufgrund dieses neuen Artikels / Empfehlung dem Account nun folgen. Generell sollte man immer ein Auge auf die Zahlen haben und sauber abklären, ob diese so stimmen können.
An diesem Profil kann man zum Beispiel gut erkennen, dass mit Insta Bots gearbeitet wurde, da die meisten Follower keine Beiträge haben und enorm vielen Leuten folgen. Wenn man eine solche Person auf dem Profil sieht, muss man nicht gleich Alarm schlagen, wenn jedoch jeder zweite Account so aussieht, ist es berechtigt misstrauisch zu sein.
Die Bots machen nur wofür gezahlt wird
Wenn man sich jetzt denkt: Ich kaufe mir 1000 Follower für den Startschuss einer Unternehmung, gilt es zu beachten, dass die Bots „tote“ Konten sind. Diese generieren im Anschluss keine Likes oder Story-Views (ausser man bezahlt auch wieder dafür) und sorgen damit für schlechte Engagement-Rates, was wiederum die Reichweite beeinflusst. Daher ist auch aus diesem Grund für den Startschuss einer Unternehmung oder einer Infleuncerkarriere von Insta Bots abzuraten. Fliegt die Aktion zudem auf, ist die gewünschte Glaubwürdigkeit, so schnell wieder weg, wie die Bots gekommen sind.
Sind die Insta Bots erlaubt?
Mit Insta Bots wäre die Existenzgrundlage von Influencer*innen weg. Das Benutzen von solchen Insta Bots kann Influencer*innen lukrative Kooperationen mit Unternehmen kosten, da auch diese vermehrt nach solchen Mechanimen Ausschau halten. Accounts, die Insta Bots benutzen, werden von Instagram gesperrt, dies jedoch meist erst bei exzessiver Ausführung. Die Profile werden entweder deaktiviert, oder können teilweise auch ganz gelöscht werden. Strafrechtlich hat es keine Folgen.
Unsere Empfehlung
Nur weil Leute Profile (auch) aufgrund der Follower-Anzahl beurteilen, heisst es noch lange nicht, dass die einzige Erfolgsstrategie darin liegt sich Follower zu kaufen. Guter Content von Influencer*innen und gute Produkte von Firmen setzen sich schlussendlich durch, daher raten wir immer von den gekauften Insta Bots ab.
Es gibt viele Social Media Strategien, die man verfolgen kann, um eine aktive Comunity aufzubauen. Eine clevere Hashtag-Strategie, gut gewählte Geo-Tags genauso wie Cross-Promotions (wenn sich Instagram-Accounts gegenseitig verlinken und vorstellen) können als wichtige Helfer fungieren, um an Reichweite zu gewinnen. Wer zusätzlich über Media-Budget verfügt, kann mit Hilfe einer zielgerichteten Ad-Strategie ebenfalls die Reichweite steigern und eine eigene Community aufbauen.
Quellen:
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